Die Debatte um die Freigabe von Cannabis erhöht ihre Schlagzahl. Neben einigen Politikern bekommt die Forderung nach der Freigabe von Cannabis jetzt auch Rückendeckung von unerwarteter Seite: Einige prominente Ökonomen sehen die Prohibition als gescheitert und befürworten die Freigabe von Cannabis.
So äußerten sich der Wirtschaftsweise Lars Feld und der Wirtschaftsprofessor Justus Haucap gegenüber dem Wirtschaftsmagazin "Wirtschaftswoche" positiv zur Legalisierung von Cannabis. Die Prohibition sehen beide als gescheitert an. Als wichtiges Argument dienen auch die Mehreinnahmen von über 3 Milliarden Euro, die der Staat über Einkommens- und Mehrwertsteuer erzielen könnte. Diese Mehreinnahmen könne man laut Feld und Haucap in Aufklärungskampagnen investieren, was wesentlich effektiver sei als sinnlose Repression.
Folgt Deutschland dem Modell Uruguays sowie einiger US-Bundesstaaten
Es bleibt abzuwarten, ob nun auch Deutschland dem Vorbild Uruguays und einiger US-Bundesstaaten wie Washington und Colorado folgt und den Zugang zu Cannabis allmählich liberalisiert. Dass die Freigabe von Cannabis nun auch Rückdeckung einiger prominenter Ökonomen bekommt, zeigt, wie weit die Debatte in den letzten Jahren - und in den letzten Monaten - vorangetrieben wurde. Insofern haben Lars Feld und Justus Haucap wohl nicht ganz unrecht mit ihrer Einschätzung, dass eine strikte Repression des Cannabis Konsums teuer, überholt und altmodisch erscheint.
Publikationen wie die der Wirtschaftswoche tragen zu einem liberaleren gesellschaftlichen Diskurs rund um das Thema Cannabis bei. Stand die linksliberale Online Zeitung Huffington Post mit ihrer Befürwortung zur Cannabis-Liberalisierung lange Zeit alleine da, so wird das Thema nun in immer mehr Leitmedien vorurteilsfrei bis wohlwollend aufgegriffen. Bis Deutschland in Sachen Cannabis-Legalisierung an dem Punkt angelangt ist, wo beispielsweise Uruguay heute steht, dürften noch viele Jahre vergehen. Dennoch ist ein neuer gesellschaftlicher Diskurs immer der Ausgangspunkt für Veränderungen.