Big Lebowski ist für viele zur Legende geworden. Allerdings hat der Dude inzwischen ein paar Jährchen auf dem Buckel und es wird Zeit für einen neuen Kiffer-Film mit Kult-Potenzial. Gut, dass gerade die Dreharbeiten zum neuen Film „Die Cannabis GmbH“ geplant sind. Der Film basiert auf dem erst im Oktober 2014 erschienenen Buch von Rainer Schmidt. Dieser wurde von einer real existierenden Person zu seinem Buch inspiriert. UFA Fiction hatte bereits kurz nach Erscheinen des Buches die Filmrechte erworben.
Vor ein paar Jahren traf er auf einer Party in Hamburg die Person, die letztlich zu seiner Romanvorlage werden sollte. Ein Jahr lang traf er sich immer wieder mit dem echten Dude, der ihm nach und nach immer mehr in den Alltag eines Cannabis Plantagenbesitzers einführte. Schmidt erhielt so Einblick in eine Parallelwelt, die normalen Bundesbürgern normalerwiese verschlossen werden. Diese Erfahrung wollte er weitergeben und schriebt so das Buch, welches sowohl Leuten aus der Szene als auch Nicht-Konsumenten gefalle wird. Der Leser erfährt vom Alltag der Cannabisplantage – von Problemen mit Schädlingen, Schimmel- und Pilzbefall, nervigen Nachbarn und hohem Energieverbrauch. Der reale Dude hat Frau und Kinder. Er wurde zum Großproduzenten, weil er die reiche Familie seiner Frau beeindrucken wollte. Diese akzeptierten ihn erst, als er sich als wichtiger Mitarbeiter eines Baumarktes ausgab und sie mit Rabatten beglücken konnte.
Nicht ohne Risiko
Sowohl im realen Leben als auch im Buch hat das ganze leider kein Happy End, so wurde der werte Herr letztlich erwischt und landete im Gefängnis. Immerhin werden so auch die Schattenseiten des illegalen Cannabisanbaus beleuchtet, sonst würde die Anzahl an Cannabisplantagen in Deutschland nach Lektüre des Buches sicher in die Höhe schießen. So aber lernt man, dass obwohl viel Geld lockt auch ein hohes Risiko hinter dieser Art von Geschäft steckt.
Der Autor wünscht sich derweil eine Legalisierung von Cannabis unter strengen Auflagen. „Im Moment gibt es einen florierenden Schwarzmarkt ganz ohne Jugendschutz“, so Schmidt. Ware wird mit den schlimmsten Mitteln gestreckt, eine Legalisierung könnte dies unterbinden und gleichzeitig zu einer Entkriminalisierung führen.
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