Für die Legalisierung von Cannabis gehen deutschlandweit immer noch zahlreiche Menschen auf die Straße. Zum „Global Marijuana March“ haben sich kürzlich 400 Menschen in Stuttgart getroffen und für eine Welt mit legalem Cannabis demonstriert. Auch in Tübingen und Heidelberg gingen die Menschen jetzt Anfang Mai auf die Straße. Der Global Marijuana March nahm 1999 in den Vereinigten Staaten seinen Ursprung und wird seitdem in zahlreichen Großstädten zelebriert.
Der Global March findet traditionell am ersten Wochenende im Mai statt. Da dieses 2015 aber so nah am Tag der Arbeit, dem 1. Mai liegt, haben einige Veranstalter in diesem Jahr ihre Pro Cannabis Demonstration um ein paar Tage verschoben. Andere Städte werden aber noch dem Beispiel Stuttgarts und Heidelbergs folgen. Für den 9. Mai sind bereits Demos in Mannheim und Ulm angemeldet. Im letzten Jahr gingen mehr als 4000 Menschen beim Global Marijuana March Deutschlandweit auf die Straße. Einer der größten Standorte ist und bleibt Ulm. Wir können also gespannt sein.
Demonstranten über Facebook koordiniert
Auch wenn die Diskussion auf Hochtouren läuft, ist der Konsum von Cannabis in Deutschland immer noch weitestgehend illegal. Dagegen setzten sich die Demonstranten, unterstützt von der „Grünen Jugend“, ein. Die Demonstranten organisierten sich über Facebookgruppen, letztlich kamen aber weniger Menschen als angemeldet. So hatten in Stuttgart 900 Menschen bei der Facebook-Veranstaltung zugesagt, die Polizei schätzt die tatsächliche Teilnehmerzahl aber deutlich geringer ein. Sie gehen von 400 Demonstranten aus. In Heidelberg hatten sich 500 Teilnehmer auf der online Plattform registriert, tatsächlich mit demonstriert hatten dort aber wohl nur 250 Cannabis-Freunde.
Glücklicherweise keine Ausschreitungen
Zwischenfälle wie gewalttätige Ausschreitungen gab es glücklicherweise keine. Die Menschen zogen lediglich mit Plakaten, bedruckten T Shirts und Lautsprechern bewaffnet durch die Straßen. Verschiedene Redner machen ihren Standpunkt deutlich, darunter Vertreter von den Grünen, der FDP und den Linken. Der Hanfverband Rhein-Necker ließ sich nicht lumpen und an vorderster Front dabei. Kurz tätig wurde die Polizei in Stuttgart nur, als sie einen Karton mit essbaren Hanfsamen beschlagnahmte. Die kleinen Samen sollten eigentlich an die Teilnehmer verteilt werden. Laut Polizeisprecher wird derzeit geprüft, ob die Hanfsamen gegen das Betäubungsmittelverbot verstoßen.
Ein Social Club für Heidelberg
Der Hanfverband Rhein-Neckar wünscht sich einen Cannabis Social Club in Heidelberg ganz ähnlich wie sie in Spanien üblich sind. Erwachsene sollen dort Cannabis kaufen und konsumieren können ohne eine strafrechtliche Verfolgung fürchten zu müssen. Mit einer Ausnahmegenehmigung müsste man für ein solches Projekt nicht unbedingt auf die allgemeine deutschlandweite Legalisierung warten. Und den Aktivisten ist es ernst – bereits im März wurde das Projekt dem Oberbürgermeister Eckart Würzner vorgelegt. Ende April fand zudem eine Diskussionsveranstaltung statt.