Fake News: Die größten Cannabis-Mythen

Nicht nur im Zusammenhang mit Politik verbreiten sich schnell sogenannte „Fake News“, die auch als alternative Fakten bezeichnet werden. Auch, wenn es ums Kiffen und die Cannabispflanze im Allgemeinen geht, gibt es Mythen und Vorurteile, die wissenschaftlich falsch oder nicht belegt sind. Dies sind die größten Cannabis-Mythen unserer Zeit.

1. Cannabis ist die gefährlichste Einstiegsdroge

Wer „weiche“ Drogen wie Gras konsumiert, greift später auch zu „harten“ Drogen wie Amphetaminen oder Heroin – das besagt die sogenannte „Gateway“- oder Schrittmachertheorie. Ob es sich bei Cannabis um eine gefährliche, wenn nicht die gefährlichste Einstiegsdroge handelt, spielt auch bei der Debatte um die Legalisierung eine entscheidende Rolle. Zwar bekommt die These, dass Menschen typischerweise mit Cannabis beginnen, immer noch Zustimmung von Legalisierungsgegnern. Inzwischen hat jedoch selbst die Drogenberatungsseite der Bundesregierung bestätigt, dass diese Theorie wissenschaftlich nicht haltbar ist. Fakt ist, dass der Konsum von Marihuana einige Nebenwirkungen mit sich bringen kann. Eine davon ist, dass labile Menschen von der Droge psychisch abhängig werden können. Der Anteil derjenigen, die abhängig werden, ist jedoch sehr gering und die meisten von ihnen sind unter den Dauerkonsumenten zu finden. Andere Nebenwirkungen ähneln denen von Alkohol. So kann der ständige Konsum von Cannabis einen negativen Effekt auf die Fahrtüchtigkeit im Straßenverkehr haben und sich besonders bei Jugendlichen negativ auf deren Leistungsfähigkeit auswirken. Vergleicht man jedoch das Suchtpotential und die Folgeschäden von Cannabis mit denen von Alkohol, wird schnell klar, welches die gefährlichere Droge ist: Bis heute ist kein Todesfall bekannt, der auf den Konsum von Marihuana zurückführt.


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2. Wenn Gras legalisiert wird, kiffen mehr Jugendliche

Ein beliebtes Argument der Cannabisgegner ist auch, dass die Hemmschwelle zum Kiffen sinkt, wenn es zum Genuss legalisiert würde. Die Drogenprobihitionspolitik verstärkt jedoch vielmehr den Reiz des Verbotenen; zudem kommen vor allem junge Konsumenten so in Kontakt mit Dealern, die auch „harte“ Drogen verkaufen oder das Gras mit Brix, Vogelsand oder sogar Haarspray strecken. Colorado hat vor vier Jahren unter strengen Jugendschutz- und Präventionsgesetzen den Markt geöffnet. Dort blieb die Zahl der Jugendlichen, die in den letzten 30 Tagen Cannabis konsumiert haben, gleich. In Deutschland bemühen sich die Befürworter der Legalisierung derzeit in Düsseldorf darum, eine Sondergenehmigung beim BfArM für eine wissenschaftliche Studie zu beantragen, die zunächst bei einem begrenzten, registrierten Käuferkreis untersuchen soll, ob und wie sich das Konsumentenverhalten auf die Studienteilnehmer und die Gesellschaft auswirkt, wenn Kiffer sich legal qualitativ hochwertiges Marihuana beschaffen können. So sollen rund 500 Teilnehmer gefunden werden, von denen die Hälfte Cannabis legal kaufen und die andere Hälfte als Kontrollgruppe dienen würde. Auf diese Weise erhofft man sich herauszufinden, wie sich legales Cannabis im Vergleich zu illegal beschafftem auf das Gemüt und die Gesundheit der Menschen auswirkt.

3. Kiffen schadet der Gesundheit

Keine Frage – wer über Jahre täglich mehr als drei Joints raucht, schadet damit seiner Gesundheit. Laut Wissenschaftlern liegt das jedoch weniger am Cannabis, sondern am Tabak, weshalb viele Konsumenten sich inzwischen für Vaporizer entscheiden. Zudem kifft nicht jeder Mensch 24 Stunden am Tag – im Gegenteil. Fast ein Viertel der Deutschen haben schon einmal gekifft; viele betrachten Marihuana dabei als Genussmittel wie ein Glas Wein, das sie sie sich gelegentlich nach einem anstrengenden Arbeitstag gönnen, andere, um besser entspannen und einschlafen zu können oder von den vielen anderen gesundheitlichen Vorteilen der Pflanze zu profitieren. Die positive Wirkung zeigt sich etwa bei Patienten mit Angststörungen, Epilepsie oder Entzündungen. Ganz nebenbei macht Gras je nach Sorte auch kreativ – die besten Ideen kommen einigen erst, wenn sie stoned sind. Der beste Beweis dafür sind die zahlreichen bekennenden prominenten Kiffer aus der Kunst- und Musikbranche.