Cannabis in fünf weiteren US-Bundesstaaten legal – Die Folgen

Mit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten, die viele überrascht hat, hat sich parallel auch die Drogenpolitik in mehreren US-Bundesstaaten geändert. Marihuana ist seitdem in acht der 50 US-Bundesstaaten generell erlaubt, nicht nur zu medizinischen Zwecken. Kalifornien, Nevada und Massachusetts haben die lockersten Gesetze. Welche Folgen die Legalisierung bisher hatte und zukünftig haben könnte, zeigen verschiedene Studien von Marktforschungsinstituten. Auch die Medien schwimmen auf der Legalisierungswelle mit.

Die Abstimmungen in den USA am 8. November haben die Zahl der US-Staaten verdoppelt, in denen Cannabis vollständig legalisiert wurde. Allein in Kalifornien leben doppelt so viele Menschen wie in allen bisherigen Staaten zusammen, in denen Cannabis legal ist. Wie in Washington und Colorado dürfen nun auch hier Bürger, die über 21 Jahre alt sind, Gras kaufen und konsumieren. In Colorado ist sogar der regulierte Verkauf und Eigenbau von bis zu sechs Pflanzen erlaubt.

Die wirtschaftlichen Folgen der Legalisierung

Beobachter erwarten, dass mit der Freigabe von Cannabis im bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat Kalifornien auch eine US-weite Legalisierung näher rückt. Denn wenn es nach den Bundesstaaten geht, wird die liberale Gesetzgebung die Wirtschaft ankurbeln. Allein Colorado, das mehr Cannabis- als Starbucks-Läden hat, nahm 2015 etwa 135 Millionen Dollar mit dem Cannabis-Geschäft ein. Die Einnahmen in Milliardenhöhe stammen zum einen aus dem Verkauf von Marihuana wie auch von Cremes, Bier und Süßigkeiten aus Hanf ohne THC-Gehalt. Letztlich spülen aber vor allem die hohen Steuereinnahmen aus Lizenz- und Anbaugebühren Geld in die Kassen. Ein Ende des Booms ist bislang noch nicht in Sicht: Bis 2020 prognostizieren US-amerikanische Marktforscher für die US-amerikanische Cannabis-Branche einen Anstieg von 6,7 Milliarden Dollar auf 21,8 Milliarden Dollar.


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Humorvolle Reaktionen

Auch das Team um Jimmy Fallon, den Moderator der „Tonight Show“, scheint die Legalisierung zu interessieren. Die Social Media-Mitarbeiter sammelten unter dem Hashtag #NewWeedLaws die besten Tweets von Twitter-Nutzern zur Legalisierung. Thema: Was müsste sich mit der Gesetzeslockerung im Alltag ändern? Dies sind drei der Vorschläge:

  • Alle Speisekarten sollten so sein wie die von „Denny’s“: Mit großen Bildern von den Gerichten, damit man einfach nur auf das Gewünschte zeigen und nichts sagen muss.
  • Alle Videospiele müssten ein „Stoned“- Schwierigkeitslevel haben.
  • In allen Führerschein müsste die Augenfarbe in „Rot“ geändert werden.
Hier ist das Video zum vollständigen Ausschnitt aus der Tonight Show.

Ernst zu nehmen sind diese Zukunftsvisionen nicht. Eines steht jedoch fest: Auf amerikanischer Bundesebene gilt Marihuana zwar immer noch als gefährliche Droge, mit den neuen Gesetzen Kaliforniens könnte sich das aber bald ändern. Während Deutschland gerade schwerfällig die bislang strenge Drogenprohibitionspolitik zugunsten medizinischer Einsatzgebiete von Marihuana lockert, zählt legal erhältliches Cannabis in vielen amerikanischen Staaten längst zum Alltag.