Die Auswirkungen von Cannabis auf die kognitiven Fähigkeiten ist seit jeher Gegenstand kontrovers geführter Debatten. In der Tat liest man gerade in den Mainstream-Medien immer wieder eher abschreckende Berichte zu den kognitiven Auswirkungen des Marihuana-Konsums: In diesen Artikeln ist häufig davon die Rede, dass der Konsum von Marihuana Teile des Gehirn schrumpfen lässt und die kognitive Fähigkeiten des Gehirns abbaut. Allerdings sind die Überschriften dieser Artikel meist reißerischer gewählt als der Text selber. Denn zumindest seriöse Artikel weisen darauf hin, dass die Auswirkungen von Marihuana auf das menschliche Gehirn noch sehr wenig erforscht sind und dass Studien zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Als zweite Relativierung wird häufig angeführt, dass sich negative kognitive Auswirkungen auf das Gehirn - wenn überhaupt - nur bei regelmäßigem und langjährigen Marihuana-Konsum feststellen lassen.
Steigerung der Kreativität und des Musikgenusses
Doch neben den vermeidlich negativen Auswirkungen auf das menschliche Gehirn, die häufig medial aufgebauscht werden, kursieren auch immer wieder Meldungen von vermeintlich positiven kognitiven Effekten von Marihuana. So hört man immer wieder, dass Cannabis die Kreativität anregen soll. Tatsächlich ist es so, dass viele Künstler, insbesondere aus der Musikbranche gestehen, Cannabis zur Steigerung der Kreativität zu nutzen. Weltbekannte Musikerinnen und Musiker unterschiedlichster Genres wie Lady Gaga, Alanis Morissette, Justin Timberlake und Jay-Z nutzen Cannabis zumindest gelegentlich für den kreativen Schaffungsprozess. In der Raggae-Kultur gehört der Konsum von Marihuana ohnehin zum guten Ton. So versichert Reggae-Legende Bob Marley, dass der Marihuana-Konsum seit jeher ein integraler Bestandteil seines kreativen Schaffungsprozesses war. Dies scheint kein Zufall zu sein, denn eine Studie des University College London (UCL) kam zu dem Ergebnis, dass nach dem Konsum von Cannabis das Verlangen nach Musik bei den Probanden deutlich gesteigert war. Eventuell erklärt dies, weshalb recht viele Musiker die Bedeutung von Marihuana auf den kreativen Schaffensprozess betonen. Doch auch Philosophen, Bewusstseinsforscher und Ethnopharmakologen wie der US-Amerikaner Terrence McKenna oder dem hierzulande beliebten Talkshow-Gast Christian Rätsch betonen stets die kreativitätssteigenden Effekte von Cannabis.
Bis all die Auswirkungen von Cannabis auf das menschliche Gehirn bekannt und erforscht sind, dürften noch Jahre vergehen. Momentan deutet vieles in die Richtung, dass der Konsum von Marihuana unter anderem positive Auswirkungen auf Kreativität und kognitive Leistungsfähigkeit haben kann, solange ein verantwortungsvolles Konsumverhalten gegeben ist.