Seit einem Jahr dürfen volljährige Bürger im amerikanischen Bundesstaat Colorado legal Marihuana kaufen – Sogar zu nicht medizinischen Zwecken. Jetzt haben zwei seiner Nachbarstaaten Colorado vor dem obersten Gerichtshof in Washington verklagt.
Die Nachbarstaaten Oklahoma und Nebraska glauben, dass durch die liberalen Gesetze in Colorado „eine gefährliche Lücke bei der bundesweiten Drogenkontrolle“ entsteht. Dies verkündeten sie im Dezember sogar als öffentliche Klageschrift in der Zeitung Denver Post. Durch die liberalen Gesetze in Colorado, gelangte auch mehr Marihuana nach Oklahoma und Nebraska, ist der Vorwurf. Dies belaste die dortigen Justizbehörden und führt so zu Mehrkosten.
Bürger Colorados stimmten für Freigabe von Cannabis
Laut John Suthers, Generalstaatsanwalt von Colorado, komme die Anklage nicht ganz unerwartet, allerdings seien nicht die Gesetze Colorados für die Probleme verantwortlich, sondern mangelhaft umgesetztes Bundesrecht. Die Wähler in Colorado hatten sich für eine Freigabe von Marihuana entschieden, im November 2012 hatten sie für die Freigabe von Marihuana gestimmt. Umgesetzt wurde der Wunsch der Bevölkerung schließlich im Januar 2014, und nahm so eine Vorreiterrolle in Amerika ein. Seit etwa einem Jahr können Bürger ab einem Alter von 21 Jahren Marihuana für ihren persönlichen Gebrauch erwerben.
Lage in Washington schwierig
Im Bundesstaat Washington sprachen sich dessen Bürger ein halbes Jahr später im Rahmen eines Volksreferendums auch für die Abschaffung des Marihuana-Verbots aus. Ende 2014 schlossen sich die Staaten Oregon und Alaska diesem Trend an, auch hier gab es Volksabstimmungen, die sich für die Legalisierung von Cannabis einsetzen. Eine Entkriminalisierung von weichen Drogen in Amerika schreitet so weiter und weiter voran. Die Wirtschaft sieht bereits Möglichkeiten für einen neuen Markt, auf dem es einiges an Geld abzugreifen gibt.
In der amerikanischen Hauptstadt Washington D.C. haben sich Marihuana-Konsumenten allerdings zu früh gefreut. Hier baute der Kongress im Haushaltsgesetz eine spezielle Sonderklausel ein, die dem Referendum einen Strich durch die Rechnung macht. Allerdings ist selbst hier, im Gegensatz zu den derzeitigen deutschen Gesetzen, der Kauf und Verkauf von Marihuana zu medizinischen Zwecken legal möglich.
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